Im Rahmen der 25Jahr-Feier, sprich im Sommer 2024 wurde von unserem ehrenamtlichen Team der Thika-Kenia-Hilfe, ein wichtiger Beschluss gefasst.
Die bestehende St. James Primary School (Grundschule) mit ca. 560 Kinder der Thika-Kenia-Hilfe muss um eine Secondary School auf dem vorhandenen Schulgelände erweitert werden.
Die Erweiterung war durch eine Änderung im kenianischen Schulsystem dringend nötig geworden.
Bis zum Jahr 2023 war es den Kindern in Kenia nämlich möglich, die Primary School bis zur 8. Klasse zu besuchen.
Dann sind die Kinder immerhin 14 oder gar 15 Jahre jung und hätten halbwegs vernünftige Chancen auf dem schwierigen Arbeitsmarkt oder könnten auf die Highschool wechseln.
Die zeitliche Verkürzung der Primary School durch diese Schulreform, von acht auf sechs Jahrgänge, verringert für viele Kinder nicht nur die Qualität ihrer Schulbildung erheblich.
Auch sind sie nach der sechsten Klasse viel zu jung für die Highschool oder gar für den desolaten Arbeitsmarkt in Kenia.
Selbstverständlich ist in der kenianischen Schulreform nach der Primary-, der Besuch einer Secondary School vorgesehen.
Allerdings gibt es davon bei weitem nicht genug. Oder es sind sehr teure Privatschulen.
Daher haben wir von der Thika-Kenia-Hilfe uns entschlossen, den Kindern in Juja Farm (Kiambu County), den zweiten schulischen Bildungsweg zu eröffnen.
Enorme Preissteigerungen und Wechselkurs-Kapriolen waren eine große Herausforderung.
Auch in Kenia ist das Bauen sehr teuer. Die ersten Pläne für die St. James Secondary School sahen schockierende 1,2 Millionen Euro vor.
Erst durch Abstriche in der Planung sowie nach der Suche eines anderen Architekten und Bauleiters, konnte im August 2024 mit einem neuen Budget von Euro 764.000,-- das „okay“ nach Kenia erfolgen.
Womit niemand so richtig gerechnet hatte,
waren die starken Schwankungen des kenianischen Shillings (KSH). In die Kostenkalkulation wurde zwar ein "Kosten-Puffer" von 10% aufgenommen. Dies reichte final leider nicht.
Zu berücksichtigen ist, dass man bei Baubeginn im August 2024 für Euro 1,-- rund KSH 170 bekam. Ab Baubeginn fiel der Kurs auf einen Schnitt von ca. KSH 135.
Etwas kurios: kurz nachdem der Bau abgeschlossen war, stieg der Kurs wieder auf um die KSH 150.
Ein herzliches Dankschön gilt allen Sponsoren und Privatspendern, die das notwendige Eigenkapital unserer Thika-Kenia-Hilfe ermöglichten.
Die Katzwanger Hilfsorganisation Thika-Kenia-Hilfe konnte dank dieser Privatspenden selbst rund Euro 316.000 aufbringen,
obwohl nur Euro 180.000,-- dafür vorgesehen waren.
Von den ursprünglich kalkulierten Neubaukosten für die Schule, steigerte sich die Gesamtsumme (mit IT /EDV-Zubehör) auf Euro 972.000.
Neben den vielen privaten Spendern, steuerte das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) Euro 146.000 (geplant Euro 100.000) bei.
Der Löwenanteil der Bausumme, famose 510.000 € (geplant 410.000), kam vom Sternstunden e.V. in München.
Beide Organisationen sind ebenfalls enorm wichtige sowie langjährige Förderer unserer Projektarbeit und erhöhten somit diesbezüglich spontan ihr geplantes jeweiliges Fördermittelvolumen wie erwähnt.
Nun konnten wir am 11. Juli 2025 vor Ort bereits die Neueröffnung der St. James Secondary School mitfeiern.
Schulkinder zogen auf das Schulgelände ein und gaben den Auftakt zur Eröffnungsfeier.
Wenn die Kenianer etwas gut können, dann ist es u.a. Feiern!
Für uns als Thika-Kenia-Hilfe-Team war es ein großes Glück, an dem siebenstündigen[!] Fest teilnehmen zu können und dabei die große Dankbarkeit der Menschen vor Ort zu spüren. Ein emotional sehr anrührendes Erlebnis!
Neben einer großen Anzahl von Missions-Schwestern nahm eine ebensolche Anzahl an Dominikanern mit Bischof teil.
Die ca. 500-600 SchülerInnen waren sehr aufgeregt und glücklich, denn sie hatten eine Unmenge Tänze und Lieder eingeübt,
die wir als Delegation aus Deutschland unbedingt sehen mussten.
Selbstverständlich gab es eine Heilige Messe und die Eltern, die es sich leisten können,
ihre Kinder hier gegen Gebühren ausbilden zu lassen, hatten sich extrem fein gemacht.
Wir sagen allen "Asante Sana", wie man in Kenia für Herzlichen Dank sagt.